Sicheres Diagnostizieren von osmotischen Prozessen

Unsere Jahrzehnte lange Erfahrung garantiert eine zielsichere Diagnose der osmotischen Prozesse, deren Ursachen und Beseitigung.

Das meistverwendete Laminierharz im Bootsbau ist Polyesterharz. Bei allen Vorzügen dieses Materials hat es auch Nachteile: Bei dauerhaftem Wasserkontakt beginnt eine Diffusion der Wassermoleküle durch das Gelcoat in das Laminat und somit ein langsamer Zerstörungsprozess, der den Härter des Polyesterharzes auflöst und somit eine Delamination herbeiführt. Das Schiff wird „weich“.

Der begonnene osmotische Prozess, die Delamination, ist nicht umkehrbar, und wird von Jahr zu Jahr intensiver, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Wie kann das geschehen: Das Gelcoat (Feinschicht) ist eine einseitig wirksame Membran aufliegend auf dem Laminat und sollte dieses eigentlich vor der Feuchtigkeit schützen. Da Gelcoat aber ebenfalls, wie das Laminat aus Polyesterharz besteht, ist die Schutzfunktion schwach ausgeprägt und daher nur für einige Jahre wirksam.

Früher oder später wird also diese Schutzschicht unwirksam, das Gelcoat blasig aufgeworfen und später das darunterliegende Laminat angegriffen (Lochfraß). Die schlussendlich sichtbare Blasenbildung ist eigentlich keine Osmose, sondern nur deren Resultat. Osmotische Prozesse sind also bereits vorhanden, obwohl man diese nicht sieht. Bei einer Beurteilung von Osmose muss daher nicht nur die Optik, sondern auch eine fundierte Feuchtigkeitsmessung und deren Interpretation sowie eine penible Untersuchung des Gelcoats auf Veränderungen erfolgen.

Die “Brutstätten“ der Blasen sind Hohlräume im Laminat, Luftblasen, die eine ausreichende Ansammlung von Feuchtigkeit (Kondensation) ermöglichen. Diese Feuchtigkeit verbindet sich mit den nicht abgebundenen flüchtigen Bestandteilen des Harzes, vergrößert das spezifische Gewicht und wölbt bei ausreichendem Druckaufbau das Gelcoat auf. Das Ergebnis sind Blasen verschiedener Größe an der Außenhaut des Unterwasser-Schiffes.
Dies stellt den erst spät sichtbaren Osmosebefall dar. Mit einem Messgerät hätte dies bereits früher erkannt werden können.

Allerdings gibt es hierzu auch Variationen: Nicht alle sichtbaren Blasen am Unterwasserschiff sind auch mit Osmose gleichzusetzen. Nur wenn Blasenbildung im Gelcoat existiert, ist Osmose vorliegend. Auch wenn die Blasen keine Flüssigkeit mehr enthalten und das Feuchtigkeitsmessgerät relativ niedrige Werte anzeigt.

Eine relativ einfache Methode die echte Osmose von reinen Beschichtungsablösungen zu trennen ist:

  • Schleifen Sie mit einem Schleifpapier und einem Schleifklotz vorsichtig das Antifouling Schicht für Schicht ab, bis das Gelcoat sichtbar wird.
  • Wenn Osmose vorliegt, werden sich im Schliffbild einzelne, in der Regel helle Punkte zeigen, die die Aufwölbung des Gelcoats darstellen und somit zeigen, dass ein osmotischer Prozess vorliegt.
  • Sollten die Blasen nur in der Beschichtung liegen, werden Sie keine Punkte sehen, sondern ein gleichmäßiges, farblich einheitliches Schliffbild.

Osmose bei Hartantifouling

Osmose bei Kupferantifouling

Osmose nach dem Strahlen

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    Christoph Rettich Technische Geschäftsleitung und Firmengründer

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