Fragen und Antworten zum Thema Osmose / Osmosesanierung / Antifouling
Osmose und Osmosesanierung sind wohl das Schreckgespenst eines jeden Schiffseigners.
Viele Informationen in verschiedensten Medien behandeln diese Themen, tragen jedoch mehr zur Verwirrung, als zur Aufklärung bei. Hier wollen wir Ihnen einige grundsätzliche, sehr häufig gestellte Fragen beantworten. Haben Sie noch weitere Fragen?
Wir beraten Sie gerne. Rufen Sie uns einfach an unter 07773 – 5011 oder per Mail an info@bootsservice-rettich.de
Osmose ist ein Zersetzungsprozess des Polyesterlaminats. Da Polyesterharz Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die bekannte Blasenbildung einstellt. Blasen bilden sich deshalb, weil die angesammelte Säure (gelöstes Harz und Wasser) unter Druck steht und die Außenhaut des Schiffes (Gelcoat) aufwölbt. Wenn sich also das Gelcoat vom Laminat getrennt / aufgewölbt hat, liegt ein osmotischer Prozess zugrunde. Je nach Intensität können dies sehr kleine Blasen, aber auch Blasen bis zu einer Größe von 2 Euro-Münzen sein.
Dies kann man mit Nein beantworten. Es ist zu unterscheiden, ob sich die auf Gelcoat aufliegende Beschichtung vom Gelcoat gelöst hat, oder ob das Gelcoat aufgewölbt wurde durch den osmotischen Prozess.
Beide Versionen können relativ leicht voneinander getrennt werden, wenn mit einem Excenterschleifer (Korn 120) Antifouling und nachfolgende Beschichtung vorsichtig beschliffen werden. Sollten Osmoseblasen entstanden sein, werden relativ schnell einzelne, meist weiße Punkte zum Vorschein kommen. Bei Beschichtungsablösungen können sie bis zum Gelcoat schleifen und werden keine Punkte (Erhebungen) finden.
Es existieren auf dem Markt verschiedenste Messgeräte, die scheinbar alle für eine Feuchtigkeitsmessung von GFK möglich sind. Dem möchten wir widersprechen:
Nur wenige, und in der Regel teure Messgeräte sind tatsächlich für die GFK Messung geeignet. Zusätzlich zeigen alle Messgeräte nur die „relative Feuchtigkeit“ im Laminat an. Ein tatsächlicher Wassergehalt kann kein Gerät anzeigen. Für die Beurteilung der angezeigten Feuchtigkeitswerte ist sehr viel Erfahrung im Umgang mit dem Messgerät nötig. Außerdem muss z.B. Kompaktlaminat und Sandwichbauweise im Vorfeld ermittelt werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Wir raten Ihnen zu einer Feuchtigkeitsmessung immer einen kompetenten Fachmann wie z.B. unseren Osmose-Experten hinzu zu ziehen.
Wir haben uns seit mehr als 10 Jahren für das HPW-System entschieden, und dies aus gutem Grund: Üblicherweise wird eine Osmosesanierung durch Peelen (Hobeln) durchgeführt. Hiermit werden aber nicht nur das Antifouling und die Beschichtungen entfernt, sondern auch durch die eingestellte Frästiefe das Gelcoat und ein Stück des Laminats.
Durch das BSR-HPW-System sind wir in der Lage, einzeln, schichtweise die Beschichtungen zu entfernen und das Gelcoat auf lose Stellen (Blasen) zu untersuchen. Somit wird alles, was auf dem Gelcoat aufgebracht wurde entfernt, gleichzeitig die Deckel der Blasen geöffnet und die Blase selbst intensiv gespült. Nachreinigen brauchen wir demzufolge nicht, da alle
Säurereste bereits entfernt sind. Das Schiff ist also fertig zur Sanierung.
Im Wesentlichen hängt der Beginn einer Sanierung an der Trockenheit des Laminats. Wenn davon ausgegangen werden kann, dass ein Laminat beim Bau des Bootes, also im Neuzustand, bereits einen bestimmten Feuchtigkeitswert hatte, muss die Trocknung auf diesen Wert im Groben zurückkommen. Siehe Position 3. So genannte Zwangstrocknungen, die immer wieder propagiert werden (48 Stunden in Temperkammer / Heizstrahler / Entfeuchtungsgeräte usw.) sind zum Scheitern verurteilt. Das Messgerät und der hierzu notwendige Referenzwert (Überwasser) werden dies bestätigen. Zwangstrocknungen beseitigen nur die Oberflächenfeuchte, aber nicht die Feuchtigkeit im Laminat. Was in vielen Jahren an Feuchtigkeit ins Laminat eingedrungen ist, kann nicht in 48 Stunden beseitigt werden. Ein Laminat ist ein kompakter Gegenstand mit minimalen Kapillaren und kein „Küchenschwamm“.
Wir haben uns für die natürliche Trocknung (kalte Luft) im Freien entschieden und haben hiermit beste Erfahrungen gemacht. Dies dauert zwar länger, in der Regel ca. 3 Monate, bringt jedoch bei gleichzeitiger Überwachung der Feuchtigkeitsreduzierung das gewünschte Ergebnis (siehe oben). Gleichzeitig haben wir durch diese Methodik keine Feuchtigkeit eingeschlossen und vermeiden somit eine Reklamation. Eine genaue Dauer dieser Laminattrocknung ist daher immer individuell verschieden.
Aus konsequenten Versuchsreihen im eigenen Labor haben wir in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Herstellern ein System für Osmosesanierungen entwickelt. Diese Entwicklung unterliegt ständigen Praxis Tests im Versuchsbecken und im Bodensee.
Unser BSR-Sanierungs-System besteht aus:
a) BSR-Multipox-System
b) BSR-HLPox-System
c) BSR-VPPox-System
d) BSR-VIPox-System
Somit sind wir in der Lage, jegliche osmotische Situation mit dem richtigen System zu sanieren.
Nur Epoxidharz ist aufgrund seiner Molekularstruktur in der Lage, Osmose längerfristig zu beseitigen. Wir lehnen grundsätzlich Polyester- und Vinylesterharze zu einer Sanierung ab, da dies keine Sanierung ist, sondern nur die Wiederholung des Bootsbaus, da Polyester- und Vinylester aus einer Familie stammen. Verschiedene Versuchsreihen namhafter Harzhersteller (Bayer usw.) bestätigen dies.
Aus diesem Grund haben wir uns für ein lösungsmittelfreies Epoxidharz aus industrieller Verwendung entschieden. Geprüft nach allen gängigen Normen. Wir verwenden daher keine weiteren Zuschlagstoffe, ausgenommen Farbpigmente, da wir der Meinung sind, dass ein sehr gutes Epoxidharz keinen weiteren Verbesserungen bedarf.
Ebenfalls in Eigenentwicklung haben wir selbst ein Antifouling auf Epoxidbasis entwickelt. Dies stellt keine Konkurrenz zu bestehenden Antifoulings dar, sondern ist streng nach ökologischen Grundsätzen entwickelt, getestet und bereits seit vielen Jahren im Einsatz. Da konventionelles Antifouling regelmäßig ersetzt werden muss, also das abgetragene Biozid auf dem Grund des Gewässers landet, haben wir eine Alternative geschaffen. BSR Copper-Mix-Antifouling verliert im Jahr nur ca. 2 my der Schichtstärke, konventionelles Antifouling dagegen 20 my. Die Auftragsstärke bei einem konventionellen Antifouling ist in der Regel max. 40 my. Haltbarkeit daher ca. 2 Jahre. Haltbarkeit BSR-Copper-Mix-Antifouling dagegen bis zu 10 Jahre, bei gleichzeitig minimalem Reinigungsaufwand.
Sie bringen Ihr Schiff entweder auf der Straße oder über den Seeweg zu uns. Falls beides nicht möglich ist organisieren wir für Sie den versicherten Transport per LKW. Für Schweizer Kunden erledigen wir selbstverständlich die Zollabwicklung und alle nötigen Formalitäten. Wir haben sehr viele Kunden aus der Schweiz, für die wir die komplette Abwicklung durchgeführt haben.
Wenn Sie die vorangegangenen Punkte aufmerksam gelesen haben, werden Sie feststellen, dass wir uns nicht auf Marketingaussagen von Harzherstellern verlassen, sondern alle verwendeten Produkte intensiv vor Anwendung getestet haben, also die Lebensdauer der verwendeten Materialien kennen und sie in unserem BSR-System logisch kombiniert haben. Unsere 10jährige Garantie ohne Zusatzkosten ist europaweit einzigartig.
Mittlerweile könne wir sogar 15 Jahre Gewährleistung auf Osmosefreiheit anbieten.
Es entstehen für Sie keine Lagerungskosten während der Ausführung der Osmosesanierung und Trocknungsphase. Ebenfalls ohne weitere Kosten stellen wir Transport- und Arbeitstrailer zur Verfügung.
Selbstverständlich können wir von kleinen Reparaturen bis hin zu einem kompletten Refit alle Arbeiten während der Anwesenheit des Schiffes in unserer Werft durchführen.